Berichte
3. Zwischenbericht
3.1 Arbeit
Meine Arbeit bei der Young
Pedagogues Union macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Hier ist
Freiwilligendienst etwas ganz anderes, als er in Deutschland verstanden wird. Zu
meinen Aufgaben gehört Trainings vorzubereiten (bisher Mobbing, Umwelt, Religion
und Gender) Mobbing habe ich jetzt schon 4. mal durchgeführt und Gender soll
demnächst starten. Die anderen sind noch offen. Ebenso habe ich jetzt
angefangen Englisch Unterricht zu geben. Erst einmal, einmal die Woche und
danach 2-3-mal. Die ersten Stunden sind sehr gut verlaufen und haben Spaß
gemacht. Zudem versuche ich jeden zweiten Sonntag eine Aktion mit den Kindern
bei mir zu Hause zu machen. Im Dezember haben wir jeden Sonntag etwas zum Thema
Advent gemacht. Wir haben gebastelt, gebacken usw.. Nun haben wir im Februar
bisher ein selbstgemachtes Geschichtsquiz zum Thema Antike gemacht und
Flammkuchen gebacken. Den Kindern bereitet es große Freude, solche Aktionen zu
machen. Außerdem hat im Februar endlich der Tanzunterricht angefangen. Dazu
unter Freizeit mehr.
Im Café arbeite ich nicht mehr, da ich mich mehr auf das Fundraising konzentrieren soll. Mittlerweile habe ich 41 Organisationen geschrieben. Das Problem ist nur, dass ich konkrete Finanzpläne brauche und wir diese nicht haben. Aktuell haben 3 Organisationen konkretes Interesse. Insgesamt haben wir 7 Projekte, die wir versuchen finanzieren zu lassen. Das angefangene Projekt von Elisabeth haben wir erfolgreich beendet.
Im Café arbeite ich nicht mehr, da ich mich mehr auf das Fundraising konzentrieren soll. Mittlerweile habe ich 41 Organisationen geschrieben. Das Problem ist nur, dass ich konkrete Finanzpläne brauche und wir diese nicht haben. Aktuell haben 3 Organisationen konkretes Interesse. Insgesamt haben wir 7 Projekte, die wir versuchen finanzieren zu lassen. Das angefangene Projekt von Elisabeth haben wir erfolgreich beendet.
Allgemein ist die
Arbeitsatomsphäre auch sehr gut. Nachdem wir zusammen am Lopota Lake waren ist
es noch familiärer geworden. Dort haben wir einen 6 Monatsplan aufgestellt. Ich
wurde sehr gut eingebunden und habe mich als Teil der Gruppe gesehen. Lopota
Lake war zu dem eine gute Möglichkeit meine Kollegen, die zum Teil auch meine
Freunde sind noch besser kennen zu lernen.
Auch wenn ich mal zwischendurch etwas besorgen muss, ist das gar kein Problem (Die Geschäfte haben nur bis 6 auf, sodass ich das während der Arbeitszeit erledigen muss.)
Auch wenn ich mal zwischendurch etwas besorgen muss, ist das gar kein Problem (Die Geschäfte haben nur bis 6 auf, sodass ich das während der Arbeitszeit erledigen muss.)
Des Weiteren habe ich in Marika
eine super Mentorin und Freundin gefunden. Wir unternehmen gerne mal etwas oder
unterhalten uns. Ebenso mit Sopho verstehe ich mich blendend. Mit den beiden
habe ich eigentlich am besten Kontakt und sie „kümmern“ sich um mich. Ich kann
alles fragen, erzählen usw..
3.2 Familie
In meiner Familie ist nach wie
vor alles sehr gut. Ich versuche möglichst viel Zeit mit den Kindern zu
verbringen. Durch das gemeinsame Tanzen, Englisch Unterricht und den
Sonntagsaktionen gelingt das recht gut. Wir haben sehr viel Spaß miteinander
und ich bin über jede einzelne Sekunde froh, die wir gemeinsam verbringen. Ich
denke auch, dass meine Gasteltern mit mir zufrieden sind. Jedenfalls sagen sie
das immer zu meinen Gastgeschwistern, Freunden oder Kollegen. Mir selber sagen
sie das nicht, das hat mich anfangs irritiert, doch mittlerweile kenne ich sie
so gut, dass ich weiß, dass das ihre Art ist.
3.3. Sprache
Sprachliche Probleme habe ich eigentlich so gut wie keine. Zwar hab
ich jetzt das Gefühl weniger Fortschritt zu machen als zuvor, aber das tritt
glaube ich immer ab einem bestimmten Zeitpunkt ein. Ich habe immer noch 2mal
die Woche georgisch Unterricht. Doch in letzter Zeit konnte ich oft nicht, da
ich im Januar allein 3 Wochen nicht zu Hause war. Und ich merke, dass ich gerne noch mehr sagen
würde und noch mehr Vokabeln lernen muss. Aber ich habe einfach grade keine
Zeit. Ich hoffe das ändert sich bald. Denn ich versuche möglichst meine
Gedanken auf Georgien zu richten und nicht auf Deutschland. Das ist aber
meistens nicht so leicht. Und georgisch gehört ja auch zum Fokus auf Georgien.
3.4. Freizeit
Zurzeit bleibt von besagter wenig übrig. Das liegt daran, dass ich wie
gesagt jetzt 3 mal die Woche tanzen gehe und ich samstags 2 Stunden Unterricht
und sonntags oft was mit den Kindern mache. Das sind ja aber auch freiwillige
Sachen, die ich gerne mache und gerne machen will. Das einzige was ein bisschen
anstrengend ist, dass ich jetzt georgisch Unterricht vor dem Tanzen habe. Das
bedeutet: ich sitze den ganzen Tag im Büro bis 17 Uhr. Dann gehe ich zum
georgisch Unterricht und von da aus direkt zum Tanzen. Ich habe keine
Mittagspause, da ich eine Stunde früher Schluss mache. Ich nehme mir dann etwas
zu Essen mit auf die Arbeit. Nach so einem Tag bin ich natürlich kaputt. Auch
aufgrund dessen, dass ich nicht mehr im Café arbeite bin ich noch kaputter.
Auch wenn man sich körperlich nicht bewegt sind 32 Stunden in der Woche vor dem
Laptop doch anstrengend.
Das gute am Tanzen ist, dass nicht nur 4 meiner Gastgeschwister daran
teilnehmen, sondern auch 6 Freiwillige. Darunter meine engsten Freunde. Es
macht einfach unglaublich Spaß. Auch am Wochenende finden wir Zeit uns zu
treffen, spazieren zu gehen oder tanzen zu üben. In letzter Zeit war nicht so
viel Zeit für einen richtigen Ausflug. Die Zeit muss ich mir dann nehmen.
Ich habe auch noch viel Kontakt mit Milena, täglich. Im Januar war ich zweimal und Dezember einmal in Tbilisi und bin jedes Mal bei ihr untergekommen.
Ich habe auch noch viel Kontakt mit Milena, täglich. Im Januar war ich zweimal und Dezember einmal in Tbilisi und bin jedes Mal bei ihr untergekommen.
Meine engste Freundin in Ozurgeti, wird im Oktober für ein Jahr nach
Deutschland kommen, dass schweißt natürlich auch nochmal zusammen. Ich bin sehr
froh mit ihr zwei Jahre hintereinander zu verbringen.
3.5. Verschiedenes
Das Zwischenseminar hat mich vor allem auf die Ausreise vorbereitet.
Ich weiß sie steht an. Und das macht mir Angst. Die einzigen Sachen, die mich
beschäftigen sind Sachen in Deutschland. Was will ich danach machen.
Zwischenzeitlich habe ich kleine „Panikattacken“ und denke ich kann nicht
zurück, ich will hier bleiben oder gleich woanders hin. Zurzeit kann ich mich
selber noch nicht in Deutschland sehen. Ich glaube, dass ich einen großen
Kulturschock bekommen werde. Und mir macht Angst, dass ich nichts/ niemanden
vermisse. Dauernd frage ich mich „was will ich eigentlich?“
Beim Fokusthema bin ich noch nicht weiter, als beim Zwischenseminar.
Ich hatte zu einem noch keine Zeit und zum anderen ist der Bruder von meiner
Arbeitskollegin (die auf dem Thema spezialisiert ist) verstorben, sodass sie
jetzt einige Zeit nicht im Büro war.
Zum Thema Nachfolger kann ich sagen, dass ich es sehr, sehr empfehle
in das Small Group Home zu ziehen. Man lernt zum einen besser/schneller
georgisch, zum anderen wird man sehr, sehr herzlich aufgenommen und darüber
hinaus kann man die Wirkung der Arbeit von Young Pedagogues Union selbst
miterleben und gestalten.
Darüber hinaus sitzt man sehr viel mehr vor dem PC, als man sich das
vorstellt. Deswegen ist die Arbeit mit dem SGH so gut. Hier kann man einfache
Aktionen machen und viel bewirken. Trainings werden, dann doch eher selten
abgehalten. Ebenso ist die Arbeit im Altenheim wunderbar. Allgemein man sollte man
für alles offen sein. Ich habe am Anfang zu allem einfachmal ja gesagt und bin
sehr froh darüber.
2. Zwischenbericht
2.1 Ankunft / Einführung
Am 15.8 ging es endlich los.
Zusammen mit meinen Mitfreiwilligen wurden wir mitten in der Nacht von Levan
(unserem Landesmentor) abgeholt. Für ca. 4. Wochen würden wir nun alle zusammen
in einem Haus, verteilt auf zwei Wohnungen, in Gastfamilien leben.
In Tbilisi angekommen hat uns Levan am ersten Tag erst einmal unser Viertel gezeigt. Da am nächsten Tag der Sprachkurs startete und dieser unsere ganze Zeit in Anspruch nahm, dauerte es über eine Woche, bis wir eine Stadtrundführung mit Levan machen konnten. Insgesamt kann ich sagen, dass mir der Sprachkurs besonders darin geholfen hat zu verstehen wie die Sprache funktioniert. Ebenso konnte ich nach dem Kurs theoretisch die komplette Grammatik. Unsere Lehrerin war sehr streng, hat uns aber auch weit gebracht. Jedoch hätte man die Zeiten besser besprechen müssen. So hat Brot einen 4 stündigen Sprachkurs mit zusätzlichen 2 Stunden Hausaufgaben vorgesehen. Unsere Lehrerin forderte jedoch mind. 5 Stunden Hausaufgaben. Dies gestaltete sich bei über 40 Grad und den ganzen Eindrücken als sehr schwer. Unsere Familie war bzw. ist ganz toll. Immer wenn ich nach Tbilisi fahre, kann ich dort eine Unterkunft finden. Auch die Deutschkentnisse von Eka (unserer Gastmutter) waren sehr hilfreich. Am Ende hatten wir dann noch ein Seminar bestehend aus 2 Tagen. Wir haben unsere Mentoren kennengelernt und mit ihnen die ersten Dinge besprechen können.
In Tbilisi angekommen hat uns Levan am ersten Tag erst einmal unser Viertel gezeigt. Da am nächsten Tag der Sprachkurs startete und dieser unsere ganze Zeit in Anspruch nahm, dauerte es über eine Woche, bis wir eine Stadtrundführung mit Levan machen konnten. Insgesamt kann ich sagen, dass mir der Sprachkurs besonders darin geholfen hat zu verstehen wie die Sprache funktioniert. Ebenso konnte ich nach dem Kurs theoretisch die komplette Grammatik. Unsere Lehrerin war sehr streng, hat uns aber auch weit gebracht. Jedoch hätte man die Zeiten besser besprechen müssen. So hat Brot einen 4 stündigen Sprachkurs mit zusätzlichen 2 Stunden Hausaufgaben vorgesehen. Unsere Lehrerin forderte jedoch mind. 5 Stunden Hausaufgaben. Dies gestaltete sich bei über 40 Grad und den ganzen Eindrücken als sehr schwer. Unsere Familie war bzw. ist ganz toll. Immer wenn ich nach Tbilisi fahre, kann ich dort eine Unterkunft finden. Auch die Deutschkentnisse von Eka (unserer Gastmutter) waren sehr hilfreich. Am Ende hatten wir dann noch ein Seminar bestehend aus 2 Tagen. Wir haben unsere Mentoren kennengelernt und mit ihnen die ersten Dinge besprechen können.
2.2 Familie
Levan und ich sind am 10.
September nach Ozurgeti gefahren. Dort lernte ich meine Gastfamilie kennen.
Alle haben mich sehr herzlich empfangen. Ich lebe hier mit 6 Gastgeschwistern. 4
Mädchen und zwei Jungen. Ich habe mein eigenes Zimmer. Sie sind in einem Alter von 13-17 Jahren und
alle haben mir sofort ein Gefühl der Zugehörigkeit gegeben. Zuvor hatte ich
ziemlich Angst aufgrund der Sprachbarriere.
Dies erwies sich als unbegründet. Zwar habe ich am Anfang so gut wie gar
nichts verstanden, doch wir haben uns trotzdem gut verständigen können. Ich
habe auch schon Fortschritte gemacht und jeden Tag wird es ein bisschen
einfacher. Zuletzt war ich das erste Mal krank und es gab keine Probleme bei
der Verständigung, wenn auch mit Hilfe von Händen und Füßen. Ich fühle mich
sehr wohl und gut integriert. Und mir macht jetzt schon der Abschied Sorgen,
denn ich hätte nicht gedacht nach 2 Monaten ein neues zu Hause gefunden zu
haben.
2.3 Arbeit
Auf der Arbeit fühle ich mich
ebenso sehr wohl. Zu Anfang war ich erst ein bisschen überfordert, da ich so
viele Aufgaben hatte. Mittlerweile hat sich alles ein bisschen eingependelt,
sodass ich einen guten Alltag gefunden habe. Meine Woche sieht ungefähr so aus:
Montag
09:30 - 13:00 Café
14:00 - 18:00 Büro
Dienstag
09:30 - 13:00 Büro
14:00 - 18:00 Altenheim
Mittwoch
09:30 - 13:00 Büro
14:00 - 18:00 Büro
Donnerstag
09:30 - 13:00 Café
14:00 - 18:00 Büro
Freitag
09:30 - 13:00 Büro
14:00 - 18:00 Altenheim
Ich arbeite also an 3 verschiedenen Plätzen, was ich sehr gut finde,
da ich den ganzen Tag im Büro sitzen als anstrengend empfinde. Im Café kellner ich hauptsächlich. Das finde
ich aber überhaupt nicht schlimm, da ich wenn nicht so viel los ist mit meinen
Kollegen auf Georgisch sprechen kann oder lese.
Im Altenheim basteln wir, malen und gehen spazieren. Die Senioren sind
alle sehr süß und offen genauso wie die Mitarbeiter.
Im Büro mache ich viele verschiedenen Sachen. So hab ich zu Anfang
Aktionen für die Leadership School geplant, dann mit dem Fundraising
angefangen, welches ich nebenbei weiter mache und jetzt bereite ich grade
Trainings vor. Mein erstes was ich gehalten habe war zum Thema Mobbing. In
Ozurgeti habe ich dieses schon gemacht und nun folgen in ein paar Tagen noch
zwei in unseren Außenstellen. Außerdem bereite ich grade etwas für die
Weihnachtszeit im Small Group Home vor. Wir werden gemeinsam deutsche
Traditionen im SGH machen, wie Plätzchen backen, eine Krippe basteln usw..
Meine Kollegen sind alle sehr nett. Im Café und Altenheim spreche ich
nur georgisch, welches eine gute Übung ist. Auf der Arbeit spricht die Office
Managerin deutsch und eine Kollegin Englisch. So finde ich mich gut zurecht.
Zudem würde ich sagen, dass Marika (die die deutsch spricht) eher meine
Mentorin ist, als Marina (die Chefin). Da sie die ganze Zeit da ist und wir uns
auf Deutsch natürlich besser verständigen können.
Wir verstehen uns alle sehr gut. Es wird viel gelacht und das
Vertrauen ist auch groß. Ich fühle mich wie eine richtige Mitarbeiterin, denn
dementsprechend sind auch meine Aufgaben und das Verhältnis.
Die letzten Jahre hatte YPU noch einen Amerikanischen Freiwilligen von
den Peace Corps. Dies ist dieses Jahr nicht der Fall, aber könnte sich
natürlich nächstes Jahr ändern.
2.4. Sprache
Mit der Sprache komme ich wie gesagt jeden Tag besser zurecht. Ich
habe eine Georgisch Lehrerin mit der ich mich 2 Mal die Woche treffe. Wir lesen
und sprechen gemeinsam. Natürlich ist es sehr praktisch für die Sprache, dass
ich jeden Tag 8 Familien Mitglieder um mich habe, die mich zum georgisch
Sprechen zwingen. Genauso auf der Arbeit. Ich finde ich habe mich in den 3
Monaten deutlich gesteigert, wenn man überlegt, dass ich am Anfang noch nicht
einmal das Alphabet konnte. Darüber hinaus bekomme ich in letzter Zeit auch oft
Komplimente, dass meine Sprache besser geworden ist und die Kinder fangen an
mich zu korrigieren. Außerdem sprechen wir in der Familie mehr. So haben wir gestern
Abend erst über meine Studienwünsche, meine Familie und deren Berufe und
Verhältnisse unterhalten (und ich musste nur einmal was googeln).
2.5. Freunde
Nach ein paar Wochen Zurechtfindens habe ich hier schnell Freunde
gefunden. Ich treffe mich ziemlich oft mit anderen Freiwilligen aus Polen,
Lettland und Amerika. Ebenso habe ich
ein paar „einheimische“ Freunde. Es ist sehr wichtig für mich diesen
Rückzugsort zu haben. Auch wenn ich mich sehr wohl in der Familie fühle bin ich
froh manchmal etwas mit Menschen zu machen, die in einer ähnlichen Situation
sind. Auch habe ich sehr guten Kontakt zu eine Freiwilligen von BfdW (in
Georgien), die mich dieses Wochenende besuchen kommt. Wir haben täglich
Kontakt. Zu den anderen habe ich so gut wie keinen, was ich aber auch nicht als
schlimm empfinde.
2.6. Verschiedenes
Die Vorbereitung hat finde ich sehr geholfen. Jeder Tag ist
bereichernd und überraschend. Bisher hatte ich noch keine schlechte Phase bzw.
Kulturschock. Falls dieses aber kommt, habe ich mir jeden Tag ein Highlight des
Tages aufgeschrieben um mich daran erinnern zu können, warum ich hier sein
will. Das Wetter ist ziemlich schlecht (es regnet seit 1,5 Monaten) sodass ich
in diesem Punkt täglich das Reframing anwende.
Problematisch finde ich eig. nichts. Durch die Arbeit bekommt man
natürlich manche Schicksale mit und denkt sich, so etwas wäre in Deutschland
nicht passiert. Deswegen möchte ich auch als Thema für mein Jahr das
Bildungssystem hier nehmen. Unbedingt möchte ich darüber mehr herausfinden, da
es sich von Deutschland sehr unterscheidet.
1.Vorbereitung
1.1 Georgien
Meine Vorbereitung bestand
hauptsächlich aus Kommunikation. So hatte ich das Glück, dass ich in meiner
Kindheit ein Au-Pair aus Georgien hatte. Mit Inga habe ich mich
regelmäßig ausgetauscht. Sie hat mir viel von ihrem Land, der Kultur und deren
Menschen erzählt. Zudem hatte ich das Glück, ihre Mutter (die zu Besuch aus
Georgien da war) kennenzulernen. Sie verstand kein Wort Englisch und so haben
wir uns mit Händen, Füßen und Mimik verständigt. Durch sie ist mir die Rolle der Frauen in
Georgien sehr deutlich geworden. Denn die Mama konnte es nicht ertragen, wenn
Ingas Mann den Tisch abräumen wollte. Egal, was im Haushalt anstand, sie wollte
das erledigen. Ohne eine Frau im Haushalt
scheint das normale Alltagsleben ganz unmöglich.
Dies ist vermutlich auch ein Grund, warum die junge Generation von Frauen
aus dem Land flüchtet. Hinzu kommt das schlechte Bildungssystem. Die
Georgier sind so unqualifiziert, habe ich gelesen, dass Unternehmen aus beispielsweise
der Türkei ihre eigenen Landsleute zum Arbeiten mitbringen. Gerade für die
Frauen gibt es wenig Möglichkeiten innerhalb des Landes. Wenn man bis 25 nicht verheiratet
ist, wird es schwer noch jemanden zu finden.
Ein weiteres großes Thema ist die Nachbarschaftsliebe der Georgier. Ich
habe in meinem Reiseführer: „Georgien“ vom Verlag: „Reise know-how“ gelesen,
dass die Menschen alles über ihre Mitmenschen wissen möchten und das Gehörte dann
auch gerne weitererzählen, sodass die ganze Nachbarschaft Bescheid weiß. Die Fragen können manchmal sehr
ins Private gehen und für mich vielleicht ein bisschen unangenehm sein.
Zur Nachbarschaft sagte Inga noch, dass bei einem Fest mit geladenen
Gästen sich auch alle Nachbarinnen und Nachbarn automatisch eingeladen fühlen. Deswegen wird gleich für viel mehr Leute gekocht
und vorbereitet. Dies wirke auf uns vielleicht ein bisschen unverschämt, aber
es liege eben an der Offenheit und der
Herzlichkeit der Menschen. Ebenso betonte sie die Hilfsbereitschaft der
Nachbarschaft. Alle helfen immer mit, egal wo es grade nottut, ob es in einem
Krankheitsfall oder beim Zubereiten von „Tschurtschela“ ist.
Letzteres ist eine Süßigkeit, die mir Inga schon als Kind gemacht hat.
Beim Thema Ernährung beruhigte sie mich, ich
solle keine Angst haben. Die Menschen kennen den Vegetarismus und verstehen
diese Haltung auch. Allgemein wird viel Gemüse gegessen und viele
Milchprodukte. Es gibt auch Fastenzeiten, in denen ohnehin auf Fleisch verzichtet
wird. Sie meinte, dass man auf dem Land mit natürlichen Produkten arbeitet und
sich sehr gesund ernährt.
1.2 Unterstützerkreis
Ich habe mir überlegt, meinen
Unterstützerkreis in Form eines Blogs zu informieren. Diesen habe ich auch
schon eingerichtet und an die Unterstützer weitergeleitet. Mir war es vor allem
wichtig Unterstützerinnen und Unterstützer zu haben, die ich kenne und denen
persönlich etwas daran liegt, vielleicht
auch etwas zu spenden.
Der Unterstützerkreis besteht im Kern aus allen Menschen, die mich in
meinem Leben besonders geprägt haben: Natürlich die Familie und die Freunde,
aber auch die Gemeinde und Lehrerinnen und Lehrer. Außerdem werde ich am
kommenden Sonntag meine Kirchengemeinde über den Freiwilligendienst von
Brot-für-die- Welt informieren und der Kirchenvorstand hat beschlossen, die
Kollekte des Sonntags für diese Projekte zu sammeln.
Alle sind sehr interessiert an meinem Projekt und ich wurde schon
mehrmals von verschiedenen Seiten angesprochen, die von mir gehört hätten, dass
ich nach Georgien gehe. So bin ich
dauernd im Gespräch, Warum Georgien?; Wo ist das?; Was spricht man da?; Was
machst du da?; Wie ist das Konzept? Oft merke ich, dass sie ziemlich genau
wissen wollen, was ich da jeden Tag machen werde. Das finde ich ein bisschen
schwierig, da ich das selbst ja nicht genau weiß. Ich habe natürlich Kontakt zu
Elisabeth, aber die arbeitet gerade im Café und meinte, dass ich da eingesetzt
werde, wo sie mich am ehesten brauchen. Ich finde auch gut, dass man immer was
Neues macht, je nachdem was für YPU am
hilfreichsten ist, aber das verstehen
die Erwachsenen eher weniger und wollen am liebsten einen genauen
Tagesablauf.
1.3 Sprache
erste Versuche |
1.4 Recherche
Recherchiert habe ich noch gar nicht so viel. Ich habe hauptsächlich mit
Elisabeth und Inga Kontakt gehabt und immer wieder nachgefragt. So haben
Elisabeth und ich nicht nur geschrieben, sondern auch geskypt. Ich fand es sehr
hilfreich, sich mit Menschen austauschen zu können, die das Land, die Leute und
die Organisation kennen. Schön war zu hören, dass sich manche in der
Organisation schon auf mich freuen. Ich hab ihnen auch schon eine Mail
geschrieben, doch es kam noch keine Antwort. Gelesen habe ich vor allem in
meinem Reisführer, den ich als sehr hilfreich empfand und definitiv
weiterempfehlen kann. Ich habe mir auch Bücher von der Literaturliste bestellt,
bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen bedingt durch den Abistress.
Allgemein kann ich sagen, dass ich es als sehr gut empfinde, mich mit der
jetzigen Freiwilligen auszutauschen und ich würde mich freuen, dies auch
nächstes Jahr sozusagen anders herum zum machen.
1.5 Young Pedagogues Union
Hauptsächlich weiß ich die Dinge über YPU von Elisabeth. Die Gastfamilie,
in der sie wohnt und in der ich hoffentlich wohnen werde, ist auch von YPU
betreut. Es gibt 7 Pflegekinder im Alter von 12-17 Jahren. Elisabeth geht jeden
Tag 10 min zum Büro. Dort erledigt sie Aufgaben, die gerade anstehen. Zum
Beispiel Recherchearbeit oder Kontakte knüpfen nach Deutschland. Aufgabe der
Organisation ist es vor allem Jugendliche, über deren Bürgerrechte aufzuklären beispielsweise
durch Thementage oder das Lernen wichtige Dinge in der „Leadership School“.
Daneben wird stetig an den Schulen gearbeitet damit die Bildung und die
Demokratisierung wächst. Ebenso gibt es auch nicht nur vor Ort in
Ozurgeti etwas zu tun, sondern auch in Tibilis. Elisabeth war jetzt schon
mehrmals dort, um Projekte zu unterstützen.
Ich habe das Gefühl, das es YPU besonders wichtig ist, den Jugendlichen
zu zeigen, was Demokratie eigentlich genau ist und ihnen diese näher zu
bringen. Es wird auf die junge Generation gebaut, um Georgien weiter
wirtschaftlich und politisch voranzutreiben.
1.6 Gefühle
Die letzten Wochen und Monate waren sehr anstrengend. Es kommt derzeit natürlich
auch alles zusammen: Abi; Georgien und die Frage, was danach kommt. All das hat
mich sehr eingenommen und ich wusste gar nicht, was ich nach oben auf die
Prioritätenliste setzen sollte. Jetzt ist das Abi durch und man denkt man hat
ein bisschen Zeit. Leider kommen jetzt die ganzen Vorbereitungen auf einen zu,
die man vorher (aufgrund des Abi‘s) noch nicht getätigt hat.
Aber allgemein freue ich mich sehr auf das Jahr. Ich habe gemerkt wie
sehr ich jetzt hier raus muss und das Georgien ein notwendiger Schritt für
meine Entwicklung ist. Trotzdem gehe ich mit sehr großem Respekt an die Sache
heran, allein schon wegen der Sprache. Ich versuche möglichst keine Erwartungen
zu haben, weil das meistens nicht gut geht.
Dennoch bin ich unglaublich gespannt
und voller Freude auf viele neue Begegnungen und Erfahrungen.
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